Diabetes – bedeutsame Stoffwechselerkrankung

Aminosäuren sind Bestandteil einer modernen Therapie von Diabetes. Diabetes mellitus ist die häufigste Stoffwechselkrankheit in Deutschland und Europa. Wegen ihrer starken Auswirkungen auf die Gesundheit ist die Diabetes vermutlich als Volkskrankheit Nummer 1 anzusehen. Nach Schätzungen der International Diabetes Federation (IDF) sind mittlerweile 12 Prozent aller Deutschen von Diabetes betroffen.

Menschen mit Diabetes mellitus leiden an einer Störung des Stoffwechsels, die dazu führt, daß sich ihr Blutzuckerspiegel erhöht. Die Ursache der Stoffwechselstörung ist entweder ein Mangel an Insulin oder eine nicht vollständige Wirkung des Insulin. Je nachdem, was die Ursache ist, unterteilt man die Diabetes in Diabetes Typ 1 (Insulinmangel) und Diabetes Typ 2 (Insulinineffizienz).

Diabetes Typ 1

Bei der Diabetes Typ 1 besteht ein Mangel an Insulin – Insulin ist schlichtweg nicht genügend im Körper vorhanden, um den Blutzuckerspiegel zu senken. Eine Störung des Immunsystems führt dazu, daß die Insulin produzierenden Zellen von der Bauchspeicheldrüse vom eigenen Körper zerstört werden. Diabetes Typ 1 tritt vorwiegend schon bei jüngeren Menschen auf.

Ein Leben lang muß Diabetes Typ 1 behandelt werden, indem Insulin zugeführt wird und idealerweise auch das vorhandene Insulin besser genutzt wird. In Deutschland leiden rund fünf Prozent aller Diabetiker an Diabetes Typ 1.

Diabetes Typ 2 – „Altersdiabetes“

Die große Mehrheit von 95 Prozent aller Diabetiker leidet an der Diabetes Typ 2, auch Altersdiabetes genannt. Ursache ist entweder eine Verminderung der Empfindlichkeit der Körperzellen für Insulin oder eine Erschöpfung der Zellen, die Insulin produzieren. Da früher fast ausschließlich Menschen über 40 Jahre an Diabetes Typ 2 erkrankt sind, wird dieser Typ auf „Altersdiabetes“ gennant. Allerdings: in den letzten Jahren sind aufgrund schlechter Ernährung (Übergewicht) und immer mehr Kinder und junge Erwachsene von Diabetes Typ 2 betroffen.

Therapie der Diabetes

Die Therapie der Diabetes zielt bei beiden Typen darauf ab, den Blutzuckerspiegel zu regulieren. Sollte das nicht gelingen, kommt es früher oder später zu schweren Folgekomplikationen wie Herzinfarkt, Schlaganfall, Erblindung, Amputationen oder Nierenversagen. Diabetes ist nach Angaben der Deutschen Diabetes Gesellschaft die häufigste Ursache für Herzinfarkt, dialysepflichtige Niereninsuffizienz, Erblindung und Amputationen der unteren Extremitäten („diabetischer Fuß“).

Therapie durch Selbstmanagement

Diabetes-Patienten sind zu 95% selbst für den Erfolg Ihrer Therapie zuständig. Regelmäßiges Messen des Blutzuckerspiegels, Insulin spritzen, Ernährung umstellen und sinnvoll ergänzen, Bewegung verschaffen und den Kreislauf in Schwung halten. All das nimmt ihnen kein Arzt ab, auch die Familienmitglieder werden das nicht kontrollieren können.

Der Erfolg bei der Therapie der Diabetes, beim Senken des Blutzuckers, bei der bestmöglichen Minderung der möglichen Folgeerkrankungen – all das hängt allein von der Disziplin und vom Einsatz des betroffenen Diabetikers selber ab.

Aminosäure L-Arginin – Therapie für gesunde Gefäße

Die Aminosäure L-Arginin ist ein für gesunde Gefäße extrem wichtiger Stoff. Für die Behandlung der Diabetes ist die Aminosäure L-Arginin aus verschiedenen Gesichtspunkten ein wichtiger Teil der modernen (unterstützenden) Behandlung.

Insulinwiderstand verringern durch L-Arginin

In einer verbreitet anerkannten Studie zu L-Arginin ist festgestellt worden, dass die zusätzliche Einnahme der Aminosäure L-Arginin den Widerstand der Körperzellen gegen Insulin verringern kann. Der Insulinwiderstand ist der Widerstand, den das Hormon Insulin erfährt, bevor es in die Zellen gelangen kann. Nur dort in den Zellen kann das Insulin den Blutzucker abbauen.

Je geringer der Insulinwiderstand ist, desto besser ist die Wirkung des Insulin auf die Zuckerverbrennung. Wenn der Insulinwiderstand zu hoch ist, ist auch die Energieproduktion in den Zellen zu gering – der Diabetiker fühlt sich mangels Energie schwach und nimmt in Folge Zucker zu sich. 1

L-Arginin erhöht Freisetzung von Insulin

Die Freisetzung von Insulin aus den beta-Zellen der Pankreas wird durch die Einnahme zusätzlichen L-Arginins gesteigert. In der Studie, in der die Wirkung auf das Insulin auch für die Einnahme niedrig dosierten L-Arginins nachgewiesen wurde, konnten Patienten mit leichter Diabetes in Folge der Aufnahme von L-Arginin über mittlere Frist auf Insulin verzichten. 2

Aminosäure L-Carnitin

Die Aminosäure L-Carnitin transportiert Fettsäuren zu den Mitochondrien. L-Carnitin ist deshalb bekannt als Fatburner und wird seit längerem bei Diäten und im Leistungssport mit sehr gutem Erfolg eingesetzt.

L-Carnitin verbessert Glucosestoffwechsel

Hochdosiertes L-Carnitin, so ist während Studien an Diabetes-2-Patienten festgestellt worden, führt zu einer signifikanten Verbesserung des Glucosestoffwechsels. Die Glucoseoxidation und -verwertung steigen bei Patienten nachweisbar an, die hochdosiertes L-Carnitin zu sich nehmen. Ebenso wurde festgestellt, daß die Insulinresistenz abgenommen hat und der Lactat-Plasmaspiegel zurückging.3

L-Carnitin verbessert Triglycerid- und Ketonkörperwerte

Bei der Diabetes mellitus tritt normalerweise auch eine Dyslipoproteinämie auf, die sich durch erhöhte Triglycerid- und Ketonkörperwerte bemerkbar macht. Ebenso treten Symptome peripherer Neuropathien (schlechte Nervenversorgung in den Extremitäten, die zum diabetischen Fuß führen können) auf.

Beide Symptome können durch die Einnahme der Aminosäure L-Carnitin in Dosierungen ab 1.000 mg pro Tag deutlich verbessert werden.

Fazit: Therapie der Diabetes durch L-Arginin und L-Carnitin unterstützen

Als Schlußfolgerung kann man festhalten, dass neben Bewegung und einer gesunden Ernährung auch die zusätzliche Einnahme der Aminosäure L-Arginin und L-Carnitin dem Diabetiker hilft, seinen Blutzuckerspiegel zu senken und die Folgeschäden zu vermindern.

Bei leichter Diabetes kann die Therapie durch Aminosäuren und bei gleichzeitiger Umstellung der Lebensweise das Spritzen von Insulin u.U. ganz unnötig machen. Bei manifestierter Diabetes ist die langfristige Einnahme von L-Arginin und L-Carnitin auf jeden Fall zu empfehlen, um die Schwankungen im Blutzuckerspiegel auf natürliche Weise zu vermindern und dem Körper im Stoffwechsel des Blutzuckers zu helfen.

  1. Krishna Mohan, I., & Das, U.N. (1998), Effect of l-arginine-nitric oxide system on chemical-induced diabetes mellitus. in: Free Radical Biology and Medicine, Volume 25 (7), pp. 757-765
  2. Wascher, T.C., et al.,(1997) Effects of low-dose L-Arginin on insulin-mediated vasodilatation and insulin sensitivity. in: European Journal of Clinical Investigation, 27, pp. 690 – 695
  3. Giancaterini, A., et al, Acetyl-L-Carnitine infusion increases glucose disposal in type-2 diabetic patients, in: Metabolism, 49(6), 704-708, 2000