Bei einer Erkrankung an Präeklampsie treten vor allem die Leitsymptome Ödeme, Bluthochdruck und Eiweiße im Urin auf. Daneben beklagen sich Betroffene auch über Schwindel, Kopfschmerz, Benommenheit, Sehstörungen (Augenflimmern) sowie Übelkeit und Erbrechen. Besonders häufig betroffen sind Erstgebärende und Frauen über 35 Jahre.

Es wird vermutet, dass die Ursache eine Funktionsstörung der Plazenta ist. Die Signalmoleküle, die im die Leitsymptome auslösen, werden dort freigesetzt. Es wird angenommen, dass diese Signalmoleküle zu einer verringerten Bildung von Stickstoffmonoxid (NO) führen. Interessanterweise wird gerade die Bildung von Stickstoffmonoxid durch die Aminosäure L-Arginin verbessert, was deutlich für die Plausibilität dieser Annahme spricht.

Die Ergebnisse der Studie mit Arginin

Eine erst vor Kurzem veröffentliche, randomisierte und placebo-kontrollierte Studie1 hat nahegelegt: Durch die Einnahme der Aminosäure L-Arginin in Kombination mit den Vitaminen C und E kann das Risoko, an Präeklampsie zu erkranken um über 50% reduziert werden. In der Placebo-Gruppen erkankten 30% der Frauen an Präeklampsie, während in der Gruppe der Frauen, die eine zusätzliche Gabe von L-Arginin und den antioxidativen Vitamen C und E erhielten, nur 13% der Frauen erkankten. Die alleinige Gabe der Vitaminen C und E reduzierte die Erkankungsrate immerhin auf 23%, was aber ganz klar die Wirkung der semi-essentiellen Aminosäure L-Arginins in diesem Zusammenhang verdeutlicht.

Die Studie wurde von Felipe Vadillo-Ortega, Professor an der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko (UNAM) und Leiter Forschung in einem Institut für Risikoschwangerschaften durchgeführt. Aufgrund des Preises dieser Nahrungsergänzungsmittel und dem Ausbleiben schwerer Nebenwirkungen, empfiehlt Prof. Vadillo-Ortega die Einnahme für Frauen in der betrachteten Risikogruppe auf jeden Fall.

Da die Aminosäure L-Arginin offenbar nicht nur bei Erektionsstörungen und Unfruchtbarkeit Abhilfe schafft, sondern auch als Vorbeugung gegen Präeklampsie eingesetzt werden kann, bleibt abzuwarten welche ungeahnten Potentiale diese Aminosäure noch hat.

1: BMJ 2011; 342: d2901