L-Tryptophan ist eine essenzielle Aminosäure, die zum Aufbau von Zellproteinen, beispielsweise bei Muskeln, benötigt wird. L-Tryptophan ist Vorläufer der lebensnotwendigen Stoffe Serotonin („Glückshormon“) und Niacin (Vitamin B3).

Aminosäure L-Tryptophan

Aminosäure L-Tryptophan

Wenn unser Körper gut mit Tryptophan versorgt ist, kann er daraus direkt Niacin herstellen und es entsteht ein positiver Effekt auf den Serotonin-Spiegel. Mangelt es unserem Körper allerdings an Tryptophan oder Vitamin B6 so kommt es auch zu einem Prolactin- und Wachsturmshormon-Mangel.

Picolinsäure, die im Zuge des Tryptophan-Stoffwechsels entsteht, verbessert außerdem die Aufnahme von Zink.

Tryptophan hat einen Ruf als natürliches Antidepressivum.

Tryptophan baut Serotonin und Melanin auf

Neben der Wichtigkeit für den Aufbau von Poteinen baut Tryptophan den Neurotransmitter Serotonin und das Hormon Melatonin auf.

Das Serotonin löst dann eine entspannende und beruhigende Wirkung aus. Allerdings wird dazu neben Tryptophan auch noch Vitamin C, Vitamin B3, Vitamin B5 und Vitamin B6 benötigt. Die stressmindernde Wirkung von Serotonin hilft es, Aggressionen zu mindern und unkontrolliertes Essen zu vermeiden.Daher wird L-Tryptophan auch bei der Behandlung leichter Depressionen eingesetzt.

Tryptophan gegen Schlafstörungen

Vor allem in den USA kann man daher Präparate mit Tryptophan kaufen, die abends eingenommen für einen gesunden, ruhigen Schlaf sorgen können. Das Einschlafen wird ebenfalls durch das Melatonin gefördert, welches ebenfalls aus Tryptophan synthetisiert wird.

Als Hilfe bei Schlafstörungen und zum Einschlafen ist daher eine Dosierung von 500 mg bis 2.000 mg Tryptophan kurz vor dem Schlafen gehen empfehlenswert. Der große Vorteil an der Anwendung von L-Tryptophan bei Schlafstörungen ist, dass keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten sind und man am darauffolgenden Tag überhaupt nicht beeinträchtigt ist.

Wer L-Tryptophan zur Verbesserung des Schlafs anwenden möchte, sollte unbedingt vermeiden, am Abend eine proteinreiche Mahlzeit zu sich zu nehmen. Denn vor allem die verzweigtkettigen Aminosäuren L-Leucin, L-Isoleucin und L-Valin (BCAA) hemmen dann die Aufnahme von L-Tryptophan.

L-Tryptphan hemmt den Appetit

L-Tryptophan bzw. der Anstieg des Serotoninspiegels führt dazu, dass der Hunger und Appetit auf Kohlenhydrate vermindert wird. Als natürlicher Appetithemmer kann man daher L-Tryptophan verwenden und vor allem zwischen den Mahlzeiten in Dosierungen von 500 mg bis 1.500 mg einnehmen. Auch andere Appetitzügler machen sich den Effekt der Erhöhung des Serotoninspiegels zunutze – aber die haben anders als die Aminosäure Tryptophan oft Nebenwirkungen.

Nebenwirkungen von L-Tryptophan

L-Tryptophan ist zwar noch nicht so intensiv untersucht worden wie andere Aminosäuren. Trotzdem sind sich die Wissenschaftler einig, dass in den gewöhnlichen Dosierungen von bis zu 5.000 mg am Tag und über nicht längere Zeit als fünf Wochen keinerlei Nebenwirkungen zu erwarten sind. Aber auch höhere Dosierungen und eine dauerhafte Einnahme einer niedrigen Dosierungen erscheinen völlig unbedenklich.