Diagnose: Krebs. Für viele Menschen ein äußert vernichtendes Urteil, denn meist entsteht ein stereotypes Bild vor Augen. Allerdings kann bereits einigen Krebspatienten durch Immuntherapie geholfen werden. Inszwischen gibt es auch wieder neue Erkenntnise zu Thema Impfung gegen Krebs vom Ludwig Zentrum der Universität Lausanne. Die Forschung beschäftigt sich damit, wie Krebszellen effektiv von den Immunzellen bekämpft werden können und schaffen neue Möglichkeiten für eine natürliche Therapie.

Wie funktioniert eine Impfung gegen Krebs?

Krebsimpfungen zielen darauf ab, das Immunsystem zu aktivieren, damit unser Körper selbst in der Lage ist, die Krebszellen zu bekämpfen und vor allem neue Metastasen zu vermeiden. Relevant sind an dieser Stelle besonders die T-Zellen, die zytotoxischen T-Lymphozyten, denn sie haben die Fähigkeit, Krebszellen aufzuspüren und zu vernichten.

Die klinischen Studien, die zur Verbesserung der Krebsimpfungen durchgeführt werden, sollen erreichen, dass die Immunantworten von unserem Organisumus möglichst effizient werden. Aufgabe der Forscher ist hier, die besten Immunrezeptoren und jene Mechanismen zu entdecken, die für den Erfolg der Therapie ausschlaggebend sind.

Die Arbeit des Teams um Professor Speiser und Dr. Nathalie Rufer legt nahe, dass neue Impfungen in der Lage sind, starke und sehr dynamische T-Zell-Antworten im Körper hervorzurufen. Interessant ist dabei, dass das eigene Immunsystem nach der der Impfung zielgenau jene Zellen produziert, die die größte Chance haben, Krebszellen mittels ihrer T-Zell-Rezeptoren zu erkennen und zu zerstören.

Aminosäuren als Impfstoffe

Zwei verschiedene Impfstoffe wurden bisher von den Medizinern besonders genau untersucht. Bei beiden handelt es sich besondere Proteine, also Aminosäuren. Das Eine ist ein künstlich hergestelltes Protein, ein sogenanntes Analog-Peptid während das Andere ein natürliches, dem körpereigenen Peptid-Antigen entspricht, das von Krebszellen produziert wird.

In der Vergangenheit glaubte man, die besten Immunantworten mit der Verabreichung des künstlichen Analog-Peptids zu erreichen, weil man ihm eine stärkere Wirkung auf die T-Zellen unterstellte.
„Unsere Arbeit zeigte nun erstmals, dass Impfungen mit natürlichem Peptid die Immunzellen stärker aktivieren“
, so die Worte von Professor Speiser. Außerdem betonte er, dass diese Ergebnisse nicht allein auf dem Gebiet der Krebstherapie wertvoll sind, sondern gleichzeitig auch für Infektionen mit HIV oder Hepatitis-Viren, Transplantationen und Auto-Immunerkrankungen lohnenswert sind.