Asparaginsäure – darum ist Spargel gesund

Frühlingsanfang ist Spargelzeit. Viele Feinschmecker haben ihn lang ersehnt – den ersten Spargel aus heimatlichen Gefilden. Spargel ist aber nicht nur sehr wohlschmeckend, sondern auch sehr gesund. Seine entwässernde und entgiftende Wirkung verdankt der Spargel der Aminosäure L-Asparaginsäure.

Unter den 20 kanonoischen (proteinogenen) Aminosäuren ist Asparaginsäure den meisten Menschen bekannt durch den Namensgeber – den Spargel bzw. genauer gesagt: Gemüsespargel. Begeisterten Spargelessern ist der Einfluss von L-Asparaginsäure auf den Harnstoffzyklus sehr bewusst durch den typischen Geruch, der beim Wasserlassen nach dem Genuß von Spargel verbreitet wird. Spargel und die darin enthaltene Aminosäure L-Asparagin sind vor allem wegen ihres entwässernden Effekts als gesund bekannt. Mit der „Entwässerung“, also der Anregung des Harnstoffzyklus, werden Schadstoffe ausgeschieden.

Asparaginsäure ist die Säure-Form der Aminosäure L-Asparagin. Die Aminosäuren Asparaginsäure bzw. Asparagin haben ihren Namen vom Spargel, lateinisch bzw. botanisch „Asparagus Officinalis“, da hieraus erstmals das Asparagin extrahiert wurde.

Grüner Spargel enthält im Vergleich zu weißem Spargel etwas mehr an L-Asparaginsäure. Menschen mit Gicht sollten Spargel nur in Maßen essen, da Spargel höhere Mengen an Purin enthält. In Spargel sind neben der Asparaginsäure auch viel Vitamin C (500 Gramm decken den Tagesbedarf eines Erwachsenen) und Folsäure zu finden. Dabei ist Spargel ein sehr kalorienarmes Gemüse – 100 Gramm Spargel besitzen einen Brennwert von lediglich 18 KCal.

Darum riecht der Urin nach dem Genuß von Spargel

Ein Enzym ist verantwortlich dafür, dass die im Spargel enthaltene Aminosäure Aspargin im Körper zersetzt wird. Aspargin ist eigentlich geruchlos, weswegen die Spargelstangen selbst auch keine schlechten Düfte verbreiten.  Im Körper entstehen beim Abbau der Aminosäure jedoch schwefelhaltige Verbindungen. Diese schwefelhaltigen Verbindungen sind verantwortlich für den durchdringenden Geruch des Urins. Spargel wirkt harntreibend, so dass es meist schon kurz nach dem Verzehr zur ersten Freisetzung des besonderen „Spargel-Duftes“ kommt.

Britische Forscher haben das Phänomen bereits im Jahr 1956 untersucht. Damals konnten sie nachweisen, dass rund 43 Prozent aller Menschen zu den sogenannten „Spargelausscheidern“ zählen. Sie verfügen über das Gen, das für die Ausbildung des entsprechenden Enzyms verantwortlich ist. Beim Rest der Menschheit fehlt dieses Gen – sie bleiben vom besonderen Duft nach dem Spargelverzehr verschont.

Asparaginsäure im Harnstoffzyklus

Asparaginsäure ist eine der nicht-essentiellen Aminosäuren. Sie kann im Körper durch das Enzym Argininosuccinat-Synthetase mit Citrullin unter Spaltung von ATP zu AMP und PPi zu Argininosuccinat zusammengefügt werden. Das Argininosuccinat wird dann durch die Argininosuccinatlyase in LArginin und Fumarat aufgespalten.
Andererseits entsteht nach der Anlagerung ein Ammonium-Ions des Glutamin das L-Asparagin.

Produktion von Süßstoff durch Asparaginsäure

Die Aminosäure Asparaginsäure wird in erheblichen Mengen für die Produktion des Süßstoffs „Aspartam“ verwendet.

Biochemische Informationen zur Asparaginsäure

Asparaginsäure ist auch unter dem Namen „Aminobernsteinsäure“ bekannt. Es gibt auch bei der Asparaginsäure, wie bei allen proteinogenen Aminosäuren, eine linksdrehende (L-Form) und eine rechtsdrehende (R-)Form. Wobei die rechtsdrehende Form in der Natur nur selten vorkommt und bei dieser Aminosäure toxische Wirkungen hat. Der chemische Drei-Buchstaben Code der Aminosäure L-Asparaginsäure  ist „Asp“, der chemische Einbuchstabencode ist „D“. L-Asparagin wird durch den Drei-Buchstabencode „Asn“ bzw. den Einbuchstabencode „N“ gekennzeichnet.